Historie
Mit Unterstützung des Turnvereins Kochendorf wurde am 14. September 1902 der Turnverein Untereisesheim gegründet.
Als 1. Vorstand wurde Karl Hofmann und als Turnwart Johann Joos gewählt.
Die Gründungsmitglieder:
Karl Hofmann
Johann Joos
Fritz Huber
Willi Steinrück
Christian Schick
Wilhelm Kolb
Im Sinne von Turnvater Jahn wurden die Turnübungen unter freiem Himmel auf dem alten Dreschplatz in der Neckartalaue (Ende der Neckarstraße) durchgeführt. Später konnten dann auch bei schlechtem Wetter die Turnstunden in der alten Kelter (jetziger Schlecker – Markt) abgehalten werden.
Das wachsende Klassenbewusstsein der einzelnen Gesellschaftsschichten führte im Jahr 1909 zur Auflösung des Turnvereins Untereisesheim. Im gleichen Jahr wurde der Arbeiterturnverein Untereisesheim, mit dem Leitspruch: „Frisch, Frei, Stark und Treu“ gegründet.
Es wurden gewählt:
Christian Schick als 1. Vorstand
Fritz Huber als 2. Vorstand
Ernst Kolb Kassier
Paul Sommer Schriftführer
Willi Steinrück, Eugen Schuh, Karl Schuh als Turnwarte
Hermann Kolb als Kinderturnwart
10 Jahre später, am 4. Mai 1919 gründeten Bauern und Vertreter des Mittelstandes den Deutschen Turn- und Sportverein „Gut Heil“. Ihr Wahlspruch lautete: „Frisch, Fromm, Fröhlich, Frei“. Als Vorstände fungierten damals:
Ludwig Schuh und Gottlob Dachtler (seinerzeit Lehrer in Untereisesheim), Turnwart war Eugen Schuh.
Die Konkurrenz zwischen diesen beiden Vereinen beflügelte die Mitglieder zu Höchstleistungen. Es konnten ansehnliche Preise gewonnen werden. Das Verständnis der beiden Vereine untereinander war jedoch nicht zum Besten bestellt. Der Urteilsspruch des Amtsrichters musste oft zwischen den streitbaren Geistern schlichten.
Im Frühjahr 1933 wurde das Vereinseigentum des Arbeiterturnvereins durch das nationalsozialistische Regime beschlagnahmt. Beide Vereine wurden dann im Jahr 1934 im Reichsbund für Leibesübungen vereinigt. Im Vorstand waren:
Gottlob Dachtler
Wilhelm Hofmann
Richard Schuh als Kassier
Karl Schuh als Turnwart
Als neue Sparte konnte die Herrenhandballabteilung stolze Erfolge erringen.
Während der Zeit des 2. Weltkrieges in den Jahren 1939 bis 1945 ruhte das sportliche Leben in Untereisesheim.
Am 8. März 1946 konnte in der Gaststätte Steinrück in der Hauptstraße (jetzige Bäckerei Eibauer) der Turn- und Sportverein Untereisesheim erneut in’s Leben gerufen werden.
Gründungsfunktionäre waren:
1. Vorstand Hermann Kolb
2. Vorstand Eugen Freier
Kassier Richard Schuh
Schriftführer Walter Stadelmaier
Die Turn- und Fußballabteilung entfaltete ein reges sportliches Leben. Für 2 Jahre war auch eine Damenhandballmannschaft kurze Zeit danach mit von der Partie.
Die Ur-Traditionself leitete eine neue Ära im Fußball in Untereisesheim ein. Der Aufstieg in die damalige A-Klasse gelang im Jahre 1948.
Für den Turnbetrieb war die alte Kelter wegen Baufälligkeit nicht mehr geeignet. Die Turnstunden wurden daher bis zum Jahr 1950 im Saal der Gaststätte Steinrück abgehalten. Die damalige Dreschscheune (jetziger Schlecker-Markt) wurde im Laufe der Jahre zur Turnhalle umgebaut. Ein echter Impuls für turnerische Leistungen, wie man sie vor dem Kriege gewohnt war, ging jedoch von der neuen Halle an der Brunnenstraße nicht aus.
Das 50-jährige Vereinsjubiläum am 22. Juni 1952 war unter Vorstand Richard Straub ein denkwürdiges Ereignis. Die Tischtennisabteilung wurde im Jahr 1952 gegründet. Die Abteilung wuchs stetig. Unter der sehr rührigen Arbeit des Abteilungsleiters Hermann Kühner schaffte die 1. Mannschaft den Aufstieg in die Kreisklasse I. Die Jugendmannschaft und die 2. Mannschaft konnten im Jubiläumsjahr ungeschlagen die Meisterschaft erringen. Am 20. und 21. August 1977, feierte die Abteilung ihr 25-jähriges Bestehen mit einem TT-Turnier der A-, B- und C-Klasse.
Unter der zielstrebigen Planung des TSV-Vorsitzenden Richard Renz wurde am 1. Dezember 1956 mit dem Neubau des Sportheims begonnen. 1 1/2 Jahre später konnte das Werk seiner Bestimmung übergeben werden. Viele freiwillige Helfer stellten sich zur Verfügung. Die große Zahl der Helfer schmolz jedoch im Laufe der Zeit zu einem kleinen Häuflein Unentwegter zusammen.
Die notwendigen Modernisierungs- und Erweiterungsarbeiten wurden Mitte der 70er Jahre zielstrebig vom damaligen Vorsitzenden Hans Landvatter und Fußballabteilungsleiter Erich Jachan in die Wege geleitet.
In die Amtszeit des Vorsitzenden Richard Renz fiel die Blütezeit der Fußballabteilung. In der Spielrunde 1954/55 wurde die 1. Mannschaft Meister in der C-Klasse und stieg in die B-Klasse auf. In der Spielsaison 1955/56 und 1956/57 konnte ebenfalls der Meisterschaftstitel errungen werden.
Im Jahr 1957 glückte dann für 1 Jahr der Aufstieg in die A-Klasse. Nach diesem Höhenflug konnte ein Niedergang nicht ausbleiben. Im Jahr 1976 schaffte die 1. Mannschaft erneut den Aufstieg in die B-Klasse, nachdem sie Meister der C-Klasse geworden war.
Durch die Vergrößerung des Ortes und das Anwachsen der Einwohnerzahl in den 70er Jahren nahm auch die Zahl der Vereinsmitglieder bedeutend zu.
Die 1965 gegründete Frauenturnabteilung stieg nach Einweihung der Frankenhalle im Jahre 1974 von 10 auf 40 Mitglieder. Die Sparte „Jedermann-Turnen“ erfreute sich wachsenden Zuspruchs. Die Übungsabende der Sparte Kinderturnen wurden von rund 200 Kindern besucht.
Die Abteilungen Reiten, Badminton und Tennis kamen zum TSV UNTEREISESHEIM neu hinzu. Nach langwierigen Verhandlungen und einer Satzungsänderung wurde die Reitabteilung im Jahre 1973 in den TSV aufgenommen. Durch den Anschluss an die Arbeitsgemeinschaft der Region Franken verstand es die Reitabteilung unter ihrem damaligen Abteilungsleiter Klaus Velte, sich zu profilieren. Äußerlich wurde dies im Jahr 1975 durch die Erweiterung der Stallanlagen und dem Neubau einer Reithalle dokumentiert. Die Reitabteilung des TSV war bei vielen Turnieren ein gern gesehener Gast und konnte schon nette Erfolge für sich verbuchen. Die Ausrichtung des II. Untereisesheimer Reitturniers mit Regionalmeisterschaften der Region Franken im Rahmen des 75-jährigen Jubiläums des TSV Untereisesheim in 1977 stellte die Leistungsfähigkeit der Reitabteilung erneut unter Beweis.
Aufgrund der „kommunal-politischen Konstellation“ schied die Tennisabteilung aus dem Verein aus und bildete mit dem neuen Stadtteil von Neckarsulm, Obereisesheim, einen eigenen Tennisclub.
Die Badmintonabteilung wurde nur 2 Jahre nach Gründung wieder aufgelöst. Infolge der beengten Verhältnisse und den nicht wettkampftauglichen Räumlichkeiten in der Frankenhalle war kein Interesse mehr vorhanden, die Abteilung quasi als „Freitzeit-Badminton“ weiterzuführen.
Über den Zeitraum von 1977 bis heute gibt es z.Zt. keine verwendbaren Texte. Diese werden sicher anlässlich des 100-jährigen Bestehens im Jahre 2002 zur Verfügung stehen.
Die Vorsitzenden des Vereins im Überblick:
1902 – 1945 Karl Hofmann, Gottlob Dachtler, Ludwig Schuh, Wilhelm Hofmann und Christian Schick
1946 – 1950 Hermann Kolb
1950 – 1953 Richard Straub
1954 – 1964 Richard Renz
1964 – 1965 Hermann Kolb
1965 – 1970 Günther Pelka
1970 – 1972 Peter Hofmann
1972 – 1975 Heinz Rusack
1975 – 1977 Hubertus Tost
1977 – 1978 Hans Landvatter
1978 – 1981 Peter Lüdke
1981 – 1982 Christel Roll
1982 – 2005 Klaus-Peter Kohlhase
2005 – 2009 Martin H. Lorenz
2009 – 2011 Hagen Beinert
2011 – 2017 Klaus-Peter Kohlhase
2017 – Daniel Fritsche